bookmark_borderResistenzen – berechnen

Oder Schadenswiderstände, sind immer wieder Grund für Verwirrung. Und alle die in Mathe nur Deko waren, können es mit der Kurzerklärung zu den Resistenzen im Beitrag “Tanking” belassen.

Denn die Formel zur Berechnung der Resistenz ist nicht grade einfach:

Resistenz=1−(1−R0)(1−R1)(1−R2×0.869)(1−R3×0.571)(1−R4×0.283)

nehmen wir sie also auseinander:

  • 1− => 100% theoretische maximal Resistenz
  • (1−R0) => Basis Schiffresistenz
  • (1−R1) => Resistenzwert des ersten Modul
  • (1−R2×0.869) => Resistenzwert des zweitem Modul mal Stacking Malus Modifikator
  • (1−R3×0.571) => Resistenzwert des dritten Modul mal Stacking Malus Modifikator
  • (1−R4×0.283) => Resistenzwert des vierten Modul mal Stacking Malus Modifikator

Um das Ganze zu vereinfachen, gehen wir ab hier von den jeweils effektiven Modulwiderständen aus. Und nehmen uns ein T1 Schiff mit einem Thermalbasiswiderstand im Schild von 20% (R0). (z.B. eine Griffin)

Bauen wir in dieses nun einen Multispectrum Shield Hardener II (MSH II) ein, beträgt dessen effektiver Modulwiderstand die Differenz zwischen aktuellem Schiffswiderstand und dem Maximum, mal den Modul-Bonus von 29,2%.

 (100% [Maximalwiderstand] – 20% [Schiffswiderstand]) * 29,2% [MSH II]
0,8 [Widerstandsdifferenz] * 0,292 [Modulbonus]
= 0,2336

Der Multispectrum Shield Hardener II liefert hier also effektiv 23,36 % und nicht die 29,2% welche als Basiswert in seiner Beschreibung stehen.

Der neue Gesamtwiderstand bildet sich aus der Summe aller effektiven Resistenzen:

= effektiver Schiffswiderstand + effektiver Widerstand Modul 1
= 0,20 + 0,2336
= 0,4336

Die Gesamtresistenz beträgt also 43,4%.

Bauen wir nun einen zweiten Multispectrum Shield Hardener T2 ein, beträgt dessen effektiver Modulwiderstand die Differenz zwischen aktuellem Widerstand und dem Maximum, mal den Modul-Bonus, mal den Stapelabzug für das zweite Modul.

= (1 [Maximum] – 0,4336 [Aktueller Widerstand] * 0,292 [Modul-Bonus] * 0,869 [Stacking Malus]
= 0,5664 Widerstandsdifferenz * 0,292 Modulbonus * 0,8691 Stapelabzug
= 0,1437

Dieser Multispectrum Shield Hardener II liefert hier also effektiv 14,37 % und nicht die 29,2% die als Basiswert in seiner Beschreibung stehen.

Der neue Gesamtwiderstand bildet sich wieder aus der Summe aller effektiven Resistenzen:

= effektiver Schiffswiderstand + effektiver Widerstand Modul 1 + effektiver Widerstand Modul 2
= 0,20 + 0.2336 + 0,1437
= 0,5773

Die Gesamtresistenz beträgt also 57,73%.

Bauen wir als letztes noch einen Thermal Shield Hardener II ein, beträgt dessen effektiver Modulwiderstand die Differenz zwischen aktuellem Widerstand und dem Maximum, mal den Modul-Bonus (49,5%), mal den Stapelabzug für das dritte Modul.

= 0,5773 Widerstandsdifferenz * 0,495 Modulbonus * 0,571 Stapelabzug
= 0,1631

Dieser Thermal Shield Hardener II liefert hier also effektiv 16,31 % und nicht die 49,5% die als Basiswert in seiner Beschreibung stehen.

Der neue Gesamtwiderstand bildet sich wieder aus der Summe aller effektiven Resistenzen:

= eff. Schiffswiderstand + eff. Widerstand Modul 1 + eff. Widerstand Modul 2 + eff. Widerstand Modul 3
= 0,20 + 0,2336 + 0,1437 + 0,1631
= 0,7404

Die Gesamtresistenz beträgt also 74,04%

Wer das Ganze in Pyfa gegenprüft, erhält hier 74,9 % und EVE macht daraus sogar glatte 75% Resistenz.

Da diese effektiven Werte nur in dieser Reihenfolge stimmen, kann man nicht einfach die 14,37 rausnehmen, wenn man den zweiten Multispectrum Shield Hardener II entfernt. Dann stimmt nämlich der Wert für den Thermal Shield Hardener II nicht mehr.

Da er nun das zweite Modul ist und somit sowohl eine andere Widerstandsdifferenz als auch einen anderen Stacking Malus Modifikator hat, beträgt sein effektiver Widerstand 26,54 %

0,20 + 0,2336 + 0,2654
= 0,699

Die Gesamtthermalresistenz des Schiffs ist somit 69,9%.

bookmark_borderCSM Wahl – Die Wahl

Und nein, ich werde hier nicht den Ablauf erklären, auch nicht die Konzepte der Kandidaten oder die entsprechenden Kandidaten Interviews analysieren.

Es geht hier darum, wie die Wahl an sich funktioniert, denn das CSM wird nicht per Mehrheitswahlrecht gewählt, sondern per Single Transferable Vote (STV).

Single Transferable Vote

oder zu deutsch “Übertragbare Einzelstimmgebung” ist ein proportionales Personenwahlverfahren. Es ist deutlich komplizierter, als die direkte Personenwahl, vermeidet aber das Problem unwirksamer Stimmen und niedriger Wahlbeteiligung. Was in EVE bei >500.000 Accounts und nur etwa ~20.000 abgegebenen Stimmen (CSM 16) eine deutlich bessere Repräsentation aller abgegebenen Stimmen bewirkt.

Ablauf

Jeder Wähler hat 10 Stimmplätze (für die CSM Wahl) auf seinem Wahlzettel, und gibt durch die Position 1-10 seine Präferenz des jeweiligen Kandidaten wieder. Position 1 “muss ins CSM” bis Position 10 “ganz ok wenn der dabei ist”. Hier sind auch Wahlzettel gültig, welche weniger als 10 oder nur einen Kandidaten enthalten!

Durch berechnen der Droop-Quote wird die Anzahl an Wählerstimmen berechnet, deren Erreichen die Vergabe eines Sitzes rechtfertigt. Vereinfacht gesagt, werden die gültigen Gesamtstimmen durch die Sitze geteilt, hat der Kandidat mehr Stimmen als das Ergebnis, ist er gewählt.

Hat der Kandidat mehr Stimmen als die Quote beträgt, wird dieser “Überhang” auf andere, bisher nicht gewählt Kandidaten, anhand der Wählerpräferenz, übertragen. Erreicht ein Kandidat jetzt die Quote gilt er als gewählt.

Im folgenden Schritt, werden auch Stimmen der nicht gewählte Kandidaten verteilt. Zuerst werden die Stimmen für den letzten Kandidaten gestrichen und den anderen Kandidaten gut geschrieben. Erreicht dadurch einer die Droop-Quote ist er gewählt, erreicht keiner die Droop-Quote, wird der nächste Kandidat eliminiert und seine Stimmen den anderen Kandidaten gut geschrieben… .

Beispiel

Das Ganze ist ziemlich verkopft, darum als Beispiel:

Eine Klasse mit 20 Schülern soll ihr drei Lieblingseise für die nächste Klassenfahrt wählen und da der Klassenlehrer sowohl Mathe als auch Politik unterrichtet, soll dies per Übertragbarer Einzelstimmgebung geschehen, wobei jeder Schüler 2 Stimmen hat.

Mehr Stimmen haben bei 20 Personen kaum Wirkung und machen das Beispiel nur unnötig lang. 😉

Die Kandidaten sind:

  • Vanilleeis
  • Waldmeistereis
  • Schokoladeneis
  • Erdbeereis
  • Colaeis

Das abgegebenen Stimmen:

4 Wähler2 Wähler8 Wähler4 Wähler1 Wähler1 Wähler
1.VanilleWaldmeisterSchokoladeSchokoladeErdbeereCola
2.WaldmeisterVanilleErdbeereCola

Zunächst wird die Quote berechnet:

(20/(3+1))+1 = 6

Somit ist jedes Eis gewählt, welches 6 oder mehr Stimmen erhalten hat.

Nun erfolgt die Stimmauszählung (gewählt, – eliminiert):

VanilleWaldmeisterSchokoladeErdbeereCola
Runde 1421211
Runde 242653
Runde 36653
Runde 4665
  1. Schokolade ist direkt gewählt, da Schokolade deutlich mehr Stimmen, als die Quote von 6 Stimmen, hat.
  2. Der Überschuss der Schokoladen-Stimmen wird entsprechend den Zweitpräferenzen der Schokoladen-Wähler proportional auf Erdbeereis und Colaeis übertragen. Allerdings erreicht selbst mit der Übertragung keiner die Quote. Daher wird Waldmeistereis, mit den wenigsten Stimmen eliminiert.
  3. Die Stimmen des Waldmeistereises werden auf die Zweitpräferenz, Vanilleeis, übertragen. Dadurch erreicht das Vanilleeis die Quote und ist gewählt. Da das Vanilleeis die Quote gerade so erreichen, bleibt kein Überschuss zu übertragen.
  4. Keiner der verbleibenden Kandidaten erreicht die Quote, also wird das Colaeis (wenigsten Stimmen) eliminiert. Das Erdbeereis ist der einzige verbleibende Kandidat, und gewinnt den letzten “Sitz”.

Die Gewinner sind Schokoladen, Vanille- und Erdbeereis.

Per Mehrheitswahlrecht wären es höchstwahrscheinlich Schokoladen- (12 Stimmen), Vanille- (4) und Waldmeistereis (2).

Quelle: Wikipedia(englisch)